Wie viele Süßigkeiten sollte man seinen Kindern erlauben?

"Mama, darf ich noch ein Bonbon?" Eine kleine Süßigkeit hin und wieder schadet sicherlich nicht. Hier ein Bonbon, da ein Schoko-Riegel... - Eltern wissen oft nicht, ab wann und wie viele Süßigkeiten sie ihren Kindern zugestehen sollten. Dass zu viel Süßes nicht gesund ist, weiß jedes Kind. Zahnschmerzen, Bauchweh und sogar Essstörungen können langfristig die Folge sein. Deshalb ist Vorsicht geboten.

Laura Freilicht

Veröffentlicht am

11.12.2021 12:04

Der Genuss von Süßigkeiten setzt im Hirn Glückshormone frei. So sorgt unter anderem das ausgeschüttete Serotonin für ein rundum gutes Gefühl. Der Mensch will naturgemäß immer mehr davon haben. Insofern ist Zucker ein echtes Suchtmittel. Das "weiße Gold" steckt in unglaublich vielen Lebensmitteln. Es ist sogar in Nahrungsmitteln enthalten, in denen du es vielleicht gar nicht vermuten würdest. Fruchtsäfte für Babys und Kleinkinder, aber auch Kekse und Getreidemischungen für Kids sind zum Teil wahre Zuckerbomben. Deshalb solltest du genau hinschauen und prüfen, wie viel zusätzlichen Zucker in Form von Süßigkeiten du deinem Kind "zumutest".

Das süße Stückchen Glück

Es ist immer schön zu sehen, wenn Kinder so viel Freude beim Genuss von Süßigkeiten haben und vor lauter Glück über das ganze Gesicht strahlen. In manchen Situationen kannst du sie außerdem leicht mit Gummibärchen und Co. beruhigen oder ihre Stimmung verbessern. Trotz der positiven Effekte, die Süßigkeiten zweifelsohne haben, sind Ernährungsexperten der Ansicht, dass die lieben Kleinen im ersten Lebensjahr möglichst keine Bonbons essen sollten. Allerdings gibt es keine Pauschalregel, sondern Eltern sollten das individuell für sich entscheiden. Ernährungswissenschaftler empfehlen, Kindern täglich maximal eine Handvoll Süßigkeiten zu erlauben. Dabei ist die Größe der Hand des Kindes gemeint - nicht die Handgröße einer erwachsenen Person. Generell gilt: Je später die Kleinen mit Süßigkeiten in Berührung kommen, desto besser für ihre Gesundheit.

Wie viel Süßigkeiten sollte man seinen Kindern erlauben? Informationen für Eltern

Schon das dauernde Nuckeln an der Babyflasche kann Karies verursachen. Denn viele Kindertees enthalten Zucker oder entsprechende Ersatzstoffe, die die Zähne angreifen. Natürlich macht es keinen Sinn, Kindern den Genuss von Süßigkeiten generell zu verbieten. Denn dadurch würden Bonbons, Schokolade etc. nur noch interessanter. Die Konsequenz: Der Hunger auf Süßigkeiten könnte sich ins Unermessliche steigern. Abgesehen davon wäre es somit ausgesprochen schwierig, Kindern den richtigen Umgang mit Süßem beizubringen.

Die Kunst besteht darin, den Jungen und Mädchen einen "goldenen Mittelweg" aufzuzeigen: Einerseits sollen sie lernen, selbstständig und vernünftig zu agieren, wenn es ums Naschen geht. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass du als Elternteil jederzeit den Überblick darüber behältst, wie viel Süßes dein Kind täglich zu sich nimmt.

Ist dein Kind schon etwas größer, könnte es zunächst helfen, ihm Fotos von Kindern mit löcherigen bzw. kariösen Zähnen zu zeigen. Wenn es so begreift, wie schädlich Süßigkeiten sein können, wird ihm der Anblick womöglich zu denken geben. Bei kleineren Kindern ist hingegen eine sanftere Herangehensweise förderlich.

Sicherlich kannst du mit deinem Kind einen festen Zeitpunkt pro Tag vereinbaren, an dem es Süßigkeiten futtern darf. Das jedoch könnte dazu führen, dass es sich an diese Regelmäßigkeit gewöhnt und selbst dann Bonbons haben will, wenn es eigentlich gar keinen Appetit darauf hat. Es macht daher Sinn, festzulegen, dass Kinder nur einmal täglich etwas Süßes essen dürfen. Zum Beispiel nachmittags, wenn du deine Tasse Kaffee oder Tee trinkst. Anschließend solltest du deinen Sprössling dazu animieren, nach jedem Süßigkeiten-Konsum die Zähne zu putzen.

Selbstständigkeit lernen auf spielerische Art

Eine sehr vielversprechende Möglichkeit ist, deinem Kind die Möglichkeit zu geben, die Süßigkeiten-Ration selbst einzuteilen. Gib ihm ein kleines Behältnis mit Bonbons und biete ihm an, sie selbst einzuteilen. Sag deinem Kind auch, dass die Dose erst nach einer Woche wieder aufgefüllt wird. Diese Maßnahme macht Sinn, weil sie Kindern das Gefühl vermittelt, "die Macht" zu haben und selbst bestimmen zu können, wann sie wie viele Süßigkeiten zu sich nehmen. Gleichzeitig hast du stets im Blick, wie viel dein kleiner Schatz tatsächlich verzehrt. Das Zähneputzen darf natürlich nicht vergessen werden!

Früh übt sich

Wenn ein Kind weint oder sich weh getan hat, neigen viele Eltern dazu, ihren Sprössling mit etwas Süßem trösten zu wollen. Wird eine solche Vorgehensweise zur Selbstverständlichkeit, ist es denkbar, dass dein Kind als erwachsene Person ebenfalls immer dann zu Süßigkeiten greift, wenn es ihm nicht gut geht. Essstörungen wären somit vorprogrammiert. Tröste deinen Nachwuchs mit liebevollen Worten und Streicheleinheiten, statt mit Gummibären und Schokoladenriegeln. Außerdem ist es sinnvoll, Kinder so früh wie möglich mit einer gesunden Ernährung vertraut zu machen. Zeige deinem Kind, dass falsche Ernährung - insbesondere zu viel Zucker - schwere Krankheiten verursachen kann. Gemeinsames Einkaufen und lustige Koch-Events fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Klein und Groß. Darüber hinaus kann dies auch die Freude an leckerem Obst und Gemüse wecken. Nichtsdestotrotz schadet es auch nicht, Kindern gelegentlich eine kleine, süße Belohnung zu geben.


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