Verbringt dein Kind ungewöhnlich viel Zeit am Computer und spielt Online- oder Video-Games, kann das gefährlich werden. Eltern sind der Situation oft überfordert, da das Kind die Kommunikation verweigert. Vielen stellt sich die Frage, was kann ich als Elternteil noch tun? Informationen für Eltern der betroffenen Kinder findest du im folgenden Text.
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Nicht jedes Kind, das gern Zeit vor dem Computer oder der Konsole verbringt, ist süchtig. Ob wirklich eine Abhängigkeit besteht, kannst du an den folgenden Symptomen erkennen:
Treffen mehrere der Aussagen auf dein Kind zu, ist es wahrscheinlich, dass eine Videospiel-Sucht besteht.
Der exzessive Konsum von Videospielen nimmt nicht nur viel Zeit in Anspruch, die dein Kind lieber auf die Schule und Hobbys verteilen sollte. Er kann auch psychische und körperliche Auswirkungen haben. Schlafstörungen, Mangelernährung, Haltungsschäden und daraus resultierende Unterentwicklung sind mögliche Folgen. Eine weitere häufige Begleiterscheinung der Videospiel-Sucht ist eine Depression oder Angststörung. Wird die Sucht nicht behandelt, kommt es zu einem Teufelskreis: das Kind flüchtet sich vor der Realität in die Videospielwelt.
Da die Videospiel-Sucht drastische Auswirkungen auf die Entwicklung deines Kindes haben könnte, solltest du nicht tatenlos zusehen. Bei einer Videospiel-Sucht besteht dringender Handlungsbedarf.
Bringe deinem Kind Verständnis entgegen - eine Sucht ist eine Erkrankung. Reagiere nicht mit Verboten und Zwängen.
Es ist wichtig, die Ursachen für die Videospiel-Sucht zu identifizieren. Sprich mit deinem Kind, woran es liegen kann, dass es sich in die Spielewelten flüchtet. Fühlt es sich im realen Leben nicht wertgeschätzt oder überfordert? Ist der Druck in der Schule zu groß oder hat dein Kind Probleme mit Mobbing? Überlegt euch gemeinsam eine Lösung, diese Hürden anzugehen.
Um der Videospiel-Sucht entgegenzuwirken, sollten Eltern die Zeit regulieren, die das Kind vor dem Bildschirm verbringt. Zudem ist es wichtig, alte Hobbys und Kontakte wieder aufleben zu lassen. Zeige deinem Kind, dass auch Aktivitäten abseits des PCs Spaß machen können.
Ein wichtiger Schlüssel zur Überwindung der Sucht sind Routinen. Betroffene haben oft keinen geregelten Tagesablauf mehr und es fällt ihnen schwer, die Aufgaben des Alltags zu meistern. Erstelle einen festen Tagesplan für dein Kind. Neben festen Zeiten für für Hausaufgaben, Hobbys und Freunden steht auf dem Plan auch ein Zeitraum fürs PC-Spielen. Ganz verbieten solltest du die Computerspiele nicht - das führt zu Trotz und Frust.
Wenn dein Kind gar nicht mehr auf dich reagiert oder sich aggressiv verhält, ist es ratsam, sich Hilfe von Außen zu holen. Beratungsstellen wie die caritas bieten Suchtberatung an und unterstützen bei der Suche nach einem Therapieplatz.
Im besten Fall kommt dein Kind gar nicht erst in eine Abhängigkeits-Situation. Beobachtest du, dass dein Kind ein wachsendes Interesse an Computerspielen zeigt, kannst du vorbeugend handeln. Nimm dir Zeit und spreche mit deinem Kind über die Risiken einer Computerspiel-Sucht. Setzt gemeinsam Regeln und Grenzen fest. Vereinbart zum Beispiel eine bestimmte Zeitspanne, die dein Kind am Tag oder in der Woche vor dem Computer verbringen darf. Erlaube deinem Kind nur Spiele, die für sein Alter geeignet sind. Du kannst bestimmte Webseiten im Browser sperren, sodass dein Kind nicht darauf zugreifen kann.
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