Der Zweck von Noten ist es, als Grundlage für ein späteres Studium oder Ausbildungsverhältnis, die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft eines jungen Menschen zu dokumentieren. Dies sollte Eltern jedoch nicht dazu verleiten, ein Kind das schlechte Noten schreibt in die Versagerecke zu stellen. Leistungsbereitschaft resultiert aus einer positiven Geisteshaltung und einer positiven Einstellung zum Thema Schule. Wenn die Noten schlecht sind, sollte man hier ansetzen.
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Gute Noten in der Schule sind entscheidend für die berufliche Zukunft des Kindes. Viele Studienfächer sind mit Numerus clausus belegt, können also nur von Abiturientinnen und Abiturienten mit guten Noten studiert werden. Das gilt insbesondere für Fächer wie Jura, BWL oder Medizin, die den Weg zu einer gut bezahlten Berufstätigkeit ebnen. Auch was Berufsausbildungen betrifft, werden in attraktiven Bereichen, wie z.B. dem Bankenwesen, gute Noten erwartet. Nun sollte der Ehrgeiz nicht von den Eltern kommen, und dem Kind oktroyiert werden. Aber wenn das Kind selbst Wünsche für seine Zukunft entwickelt, wird es sich motiviert fühlen, in der Schule Leistung zu bringen. Wenn Eltern Einfluss nehmen wollen, führt also nicht der erhobene Zeigefinger zum Erfolg. Erfolgversprechender ist es Vorbilder zu etablieren, oder das Kind zu bestätigen, wenn es sich von erfolgreichen Personen beeindruckt zeigt.
Wenn Eltern ihr Kind zu guten schulischen Leistungen motivieren möchten, ist es wichtig, mit den Beurteilungen, die das Kind nach Hause bringt, richtig umzugehen. Bringt das Kind schlechte Leistungen, sollten Eltern nicht noch Öl ins Feuer gießen, indem sie schimpfen und drohen. Ein Kind das schlechte Noten schreibt, sieht selbst, dass die Dinge nicht gut laufen. In diesem Fall ist vielmehr das Verständnis der Eltern gefragt. Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind analysieren, was die Problemursache ist.
Ursachen können vielfältig sein. Mitunter besteht die Ursache darin, dass das Kind spezielle Begabungen und Interessen hat, die in der Schule nicht gefördert werden. Hier kann Abhilfe geschaffen werden durch das breit diversifizierte Bildungsangebot, das in Deutschland zumindest im gymnasialen Bereich geboten ist. Kinder die sehr gerne Sport treiben sind vielleicht an einem Sportgymnasium besser aufgehoben. Und Kinder, die sich nachhaltig für alte Sprachen interessieren, könnten sich an einem humanistischen Gymnasium wohlfühlen. Hier sollten sich Eltern gut informieren. Häufig ist der Wechsel auch nach der fünften Klasse noch möglich. Wenn sich das Kind mit Lerngegenständen beschäftigen darf an denen es Interesse hat, wird es mit viel mehr Freude lernen. Es kann aber auch sein, dass sich das Kind durch den Lernstoff einfach überfordert fühlt, den Anschluss verloren hat, und die Rückstände nicht mehr ohne Hilfe aufholen kann. In diesem Fall sollten Eltern eines der zahlreichen Nachhilfeangebote annehmen.
Bei Nachhilfeangeboten unterscheidet man zwischen Einzel- und Gruppennachhilfe. Einzelnachhilfe bietet den Vorteil, dass der Nachhilfelehrer individuell auf die Verständnisprobleme des Kindes eingehen kann. Es gibt zahlreiche Onlineportale, über die Einzelnachhilfe vermittelt wird. Außerdem werden Angebote zur Einzelnachhilfe häufig in der lokalen Tagespresse annonciert. Bei Bedarf kann man hier auch ein Nachhilfegesuch veröffentlichen. Gruppennachhilfe wird von Nachhilfe-Instituten angeboten. Sie bietet den Vorteil, dass das Kind hier Anschluss an eine Gruppe hat, von den Fragen der anderen Kinder unter Umständen auch profitieren kann, und die Erfahrung macht, dass andere Kinder ebenfalls Verständnisprobleme haben. Preise für Einzel- und Gruppennachhilfe bewegen sich in der Regel auf einem vergleichbaren Niveau. Welches Nachhilfeangebot dem Kind am besten hilft, hängt von den individuellen Neigungen des Kindes ab. Entscheidend ist, dass das Kind sich mit dem Nachhilfelehrer gut versteht bzw. sich in der Nachhilfegruppe wohlfühlt.
Weitere Hilfsangebote finden sich im Internet. Bekannte Themen des schulischen Lernstoffs sind meist bereits durch Lernvideos auf Youtube abgedeckt. Gibt man hier beispielsweise - mit Blick auf das Schulfach Mathematik - "binomische Formeln" als Suchbegriff ein, werden diverse Videos angezeigt, die das Thema anschaulich und kompetent erklären. Einen umfassenderen Ansatz bieten die diversen Lern-Apps, die zu den meisten Schulfächern auf Google Play oder dem App Store heruntergeladen werden können. Allerdings bieten die digitalen Angebote dem Kind nicht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Außerdem können im Rahmen des digitalen Lernens nicht alle Themenbereiche nachgearbeitet werden, die Gegenstand des Schulunterrichts sind. Wenn das Kind grundlegende Verständnisprobleme hat, sind deshalb wahrscheinlich eher die klassischen Nachhilfeangebote das Mittel der Wahl.
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